Die Vorfreude steigt

Am 14.Juni stieg ich am frühen Morgen in den Zug Richtung Norden und fand mich circa 500 Kilometer und einige Stunden und Zwischenstops später irgendwie im Nirgendwo wieder, oder etwas konkreter formuliert: In Bosau, am Plöner See. Dort stand das Vorbereitungsseminar an, auf dem ich die restliche KulturLife-Freiwilligencrew kennenlernen würde und mich mit meinem Projekt vorbereitend auseinandersetzen sollte.

Ziemlich gespannt war ich zuvor, denn endlich würde ich in der kommenden Woche erfahren: Was für Menschen sind das, mit denen ich mindestens die nächsten 1,5 Jahre sehr viel Zeit verbringen werde? An was für eine Organisation bin ich mit KulturLife geraten? Was kommt auf mich zu? 

Der erste Eindruck war auf jeden Fall schon sehr positiv. In den letzten Zügen fanden wir Weltwärtsler uns zum Teil nach und nach zusammen und verstanden uns auf Anhieb ausgezeichnet. 

Auf dem wunderschönen und mit allerhand sportlichen Betätigungsmöglichkeiten ausgestatteten Campingplatz mit direkt angrenzenden Plöner See angekommen, bezogen wir zunächst unsere Tipis und nachdem die letzten der 26 Teilnehmer angekommen waren, konnte das Seminar und zugleich eine wunderschöne, prägsame Woche beginnen. 


Großer Plöner See mit Meercharakterisik und wunderschönen Sonnenuntergängen
Großer Plöner See mit Meercharakterisik und wunderschönen Sonnenuntergängen
Der Ablaufplan
Der Ablaufplan

In der Seminarwoche beschäftigten wir uns mit sehr vielen Fragen, die uns sowohl in unserem Auslandsjahr als auch konstant in unserem Leben stark betreffen - mit denen man sich allerdings häufig gar nicht so intensiv auseinandersetzt und die man im Alltag kaum hinterfragt.

Was genau macht Kultur aus, inwieweit werden wir wohl von einem sogenannten Kulturschock betroffen sein? Können wir unsere Vorurteile ablegen, oder zumindest versuchen, uns auf ein anderes Land einzulassen? Inwieweit will ich dabei auch in meinen Augen befremdliche Sitten anerkennen und adaptieren? Mit welchen Themen sollten wir auf jeden Fall behutsam umgehen? Wie verhalte ich mich in Situationen, in denen mir zum Beispiel extreme Armut begegnet? Was ist Rassismus, und wie gehe ich damit um, wenn ich selbst wegen meines Aussehens, meiner Herkunft, oder meiner Mentalität diskriminiert werde? 

Was erhoffe ich mir von meinem Freiwilligendienst, und was davon ist überhaupt realistisch, wer profitiert von unserer Arbeit - wir selbst oder die Gastländer?

Um Fragen wie diese drehte sich das Seminar zum Teil, oft auch auf eine spielerische Art und Weise. Die Diskussionen, die dabei immer aufkamen, waren wunderbar und hochinteressant und haben mir selbst unglaublich viele und neue Gedankenanstöße gegeben, für die ich sehr dankbar bin.

Daneben haben wir natürlich auch ganz allgemeine Dinge definiert und geklärt, zum Beispiel wie weltwärts genau aufgebaut ist, wie man sich in einem Notfall zu verhalten hat, Versicherungstechnisches, sowie Gesundheitliches und ich fühle mich in dieser Hinsicht jetzt auf jeden Fall ziemlich gut vorbereitet auf mein Jahr im Dschungel! 

Doch auch abgesehen von den Seminarstunden war die Woche am Plöner See unglaublich inspirierend und extrem schön. 

Wir haben uns untereinander nach und nach immer besser kennengelernt und es sind viel engere Freundschaften entstanden, als ich es für möglich gehalten hätte und von denen ich sicher bin, dass sie im kommenden Jahr zum Teil sehr vertieft werden und in anderen Fällen auch die weite Distanz überleben - denn nur ein Teil der KulturLife-Weltwärtsler geht mit mir nach Ecuador, der Rest fliegt nach Ghana, Indien, oder Südafrika.

Alles in allem war die Woche einfach unbeschreiblich schön und es fällt mir schwer, das Feeling in Worte zu fassen.

Die Tage haben auf jeden Fall eine starke Wirkung auf mich hinterlassen und mich in meiner Entscheidung für mein Vorhaben absolut bestärkt.

Denn einerseits fühle mich mich jetzt mit meiner Organisation KulturLife in absolut sicheren und kompetenten Händen, denn wir konnten auch zu den Betreuern während des Seminars ein enges Verhältnis aufbauen - vielen tausend Dank übrigens an euch, ihr seid echt super.

Andererseits ist es wunderbar, mit den anderen Freiwilligen, Gleichgesinnten sozusagen, in Kontakt getreten zu sein und dabei zu wissen, im kommenden Jahr solche tollen Menschen an seiner Seite zu haben.

Ich habe also auf dem Vorbereitungsseminar eine unbeschreibliche Zeit erlebt, mehr Selbstbewusstsein, echte Freunde, und ganz neue Gedanken gewonnen und blicke nun absolut voller Zuversicht meinem Jahr in Ecuador entgegen - die Vorfreude steigt!

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Kommentare: 5
  • #1

    Mana (Dienstag, 27 Juni 2017 19:40)

    Mein Schatz! Ich freue mich mit dir und wünsche dir sehr, dass alles dort so interessant, schön, aufregend und auch bereichernd für dich wird ❤️

  • #2

    Anne (Sonntag, 06 August 2017 11:25)

    Liebe Maja, ich fieber mit dir mit und es bewegt mich sehr, wenn ich lese, mit wie viel Freude und Engagement du dein nächstes Lebensjahr angehst.
    "majaimherzendesdschungels" ist auf meiner www-Favoritenliste ganz oben! besitos y hasta pronto, Anne

  • #3

    Maja (Sonntag, 06 August 2017 11:44)

    Hallo Anne,
    freut mich sehr, das von dir zu hören!�
    Ich denke auf jeden Fall an dich, wenn ich meine Kamera zücke, um diesen Blog mit Bildern auszustatten!
    Un besito,
    Maja

  • #4

    Walter Bickling (Freitag, 11 August 2017 18:31)

    Liebe Maja, wir wünschen dir für deinen Aufenthalt und deine dortige Mission viel Erfolg und alles Gute. Komme bitte mit deinem frohen Lachen wieder gut zurück.
    Wir haben dich sehr gern, Erika und Walter.

  • #5

    seks telefony (Montag, 04 Dezember 2017 12:51)

    beletryzując

Rückflug am 25.08.18

Hier lebe ich die meiste Zeit
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