27. August - wie oft habe ich ganz genau dieses Datum innerhalb der letzten Monate ausgesprochen oder vor allem in meinem Kopf gehabt?
Und wie oft habe ich mir vorgestellt, an diesem Tag tatsächlich im Flugzeug zu sitzen, um mein Heimatland für eine lange Zeit hinter mir zu lassen? Um den Freiwilligendienst anzutreten, um den
meine Gedanken beinahe ein Jahr schon kreisen? Und nun ist es wirklich und wahrhaftig so weit. DER Tag ist eingetreten - ich sitze im Flugzeug, kein Hindernis steht zwischen mir und
Ecuador.
Ob ich aufgeregt bin?
Diese meistgestellte Frage kann ich schwer mit einem Wort beantworten, denn klar - irgendwie bin ich natürlich aufgeregt, da ich
schließlich nicht weiß, was genau mich auf der anderen Seite des Atlantik erwartet - aber andererseits fühlt sich auch alles so normal an, da jetzt eben genau das eintritt, was ich seit geraumer
Zeit plane. Dazu kommt ein wenig Abschiedstraurigkeit, denn viele geliebte Menschen werden mir sehr fehlen, aber das überwiegende Gefühl in diesem Moment ist Glücklichkeit, denn ich freue mich so
unglaublich!
Es tut auch gut, dass ich mich jetzt einfach mal wieder zurücklehnen kann, denn die letzte Zeit war ich beinahe durchgehend beschäftigt
mit allerlei Vorbereitungen - zunächst natürlich für Ecuador: Ich musste zum Beispiel letzte Impfungen über mich ergehen lassen, die Reiseapotheke zusammenstellen, Dokumente scannen, Kreditkarte
organisieren, Dschungelutensilien (Mosquitonetz, Wasserfilter, Karabiner...)besorgen, Gastgeschenke beschaffen, und noch so vieles mehr!
Hinzu kommt, dass ich erst vor zwei Tagen 18 geworden bin und das musste natürlich ausgiebig gefeiert werden!
Der Geburtstag bot mir zugleich die perfekte Gelegenheit, mich von allen zu verabschieden und das war traurig aber wunderschön. Ich muss
auch sagen, dass ich viele extrem tolle, zum Teil selbstgestaltete Geschenke bekommen habe, die mich unglaublich beglücken und wenn möglich natürlich auch in den Dschungel
begleiten.
Gestern dann habe ich alles, was ich für ein Jahr brauche und was die letzte Wochen nach und nach über den gesamten Boden meines Zimmers
gewuchert ist, in einen großen, einen mittleren und einen kleinen Rucksack gequetscht. Mich selbst eingerechnet, reisen damit nun circa 90 Kilogramm nach Ecuador!
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Jetzt gerade, während ich das hier schreibe, sitze ich im Flugzeug von Amsterdam nach Quito.
Genauer gesagt düse ich mit 989 km/h in einer Höhe von 10972 durch den Himmel, um die noch fehlenden 8150 Kilometer bis in die höchste
Hauptstadt der Erde hinter mich zu bringen - wie mir der schlaue Bildschirm vor meinem Sitz angibt.
Nach der Ankunft werde ich dann zusammen mit den anderen Freiwilligen abgeholt und in ein Hostel gebracht. Dann warten 5 Tage
Vorbereitungsseminar auf mich und danach geht's in den Dschungel ins Projekt, vorher gibt es aber bestimmt noch ein Update.
Also, sobald du das hier liest, bin ich wohl auch schon gut in Quito gelandet und habe WLAN ergattert!
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